Köln. - Die Content Management-Software der PIRONET AG (www.piro.net) bietet interessante Ansätze, zu denen, neben der rein auf Java basierenden Realisierung, die einfache Einbindung von vorhandenen Applikationen in Frames gehört. Hierzu kann auf entsprechende Bibliotheksstrukturen zurückgegriffen werden. Weiterhin wird eine Workflow-Engine angeboten, um beispielsweise Kundenanforderungen umgehend weiterleiten zu können. Zudem besteht so die Möglichkeit, alle Objekte in pirobase klassifizieren zu können, um dem Anwender Alternativen des thematisch orientierten Einstiegs in das System zu bieten bzw. alle Informationen zu einem bestimmten Schlagwort bereitstellen zu können. (MF)
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| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Bei der Demonstration des Systems auf der CeBIT 2000 fiel als erstes das Antwortzeitverhalten auf. Während das erstmalige Laden des Java-Applets aus bekannten Gründen Zeit benötigt und akzeptabel ist, war jedoch auch der Aufruf von Funktionen innerhalb der Anwendung mit erheblichen Antwortzeiten belastet, die zum Teil sogar über der Ladezeit des Applets lagen. Begründet wurde dieser Zustand mit dem aktuellen Server und typischen Vorführeffekten. Allerdings wird diese Entschuldigung von so gut wie jedem Softwareanbieter herangezogen und zum anderen muß der Server auf Präsentationsveranstaltungen keine Mengen verarbeiten. Interessenten sollten diesen Aspekt daher sehr intensiv prüfen, weil -trotz gegenteiliger Bekundungen- langwierige Antwortzeitverhalten von unzureichend getunten Funktionen und Architekturmängeln herrühren. Im Bereich der Informationsbereitstellung wird zusehends die Informationsrecherche in unterschiedlichen Systemen und Datenbanken und ihre zentrale Bereitstellung interessant. Allerdings kann es nicht als ausreichend angesehen werden, wenn die Informationen ihren unterschiedlichen Quellen entsprechend dem Anwender in separaten Frames zur Verfügung gestellt werden. Im Sinne eines leistungsfähigen Customer Relationship Managements ist vielmehr die Zusammenführung dieser Daten und ihre einheitliche Bereitstellung gefragt. Auf Nachfrage wurde dieser Mangel mit fehlendem Interesse der Kunden begründet, was angesichts z. B. der EAI (Enterprise Application Integration)-Diskussion nicht nachvollzogen werden kann. Der dritte Punkt betrifft den Workflowdesigner. Während es sich bei der Workflow-Engine um eine Eigenentwicklung handelt, wird als Designer das Produkt LEU genutzt. Dieses Produkt wurde ursprünglich von der Firma LION, einer Veba-Tochter entwickelt und anschließend nach kurzer Zeit von Otello an Adesso verkauft. Im Rahmen der PROJECT CONSULT-Workflowstudie wurde auch dieses Unternehmen kontaktiert. Eine Teilnahme wurde allerdings mit Hinweis auf ein zu geringes Interesse an diesem Geschäftsfeld abgelehnt. Damit stellt sich die Frage, warum PIRONET auf ein Fremdprodukt setzt, das mit aller Wahrscheinlichkeit nicht weiter gepflegt und im Grunde auf dem Markt nicht mehr präsentiert ist. (MF)