Microsoft präsentiert den Reader
Redmond/München – Microsoft ( http://www.microsoft.com ) stellt allen interessierten seine Neuentwicklung Reader kostenlos zur Verfügung. Mit diesem Tool soll der Verkauf von eBooks über das Internet gefördert werden. Zur Erstellung von Dateien im neuen LIT-Format wird gleichzeitig ein Word2000-Plugin frei vertrieben. Erzeugte eBooks können für definierte Benutzergruppen freigegeben werden, indem der Benutzer entweder seine eMail-Adresse und Paßwort für eine personenbezogene Lizenz oder seine Computerkennung, die dann automatisch verifiziert wird, für eine Arbeitsplatzlizenz angibt. (FvB) | |
| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Die Lösung von Microsoft ist sehr Publikations-orientiert. So wird dem Benutzer eine Oberfläche präsentiert, die stark an ein herkömmliches Buch erinnert. Dennoch sind die enthaltenen Funktionen durchaus vergleichbar mit denen, die auch Adobe ( http://www.adobe.com ) - DMS-EXPO Halle 3 Stand 300 - anbietet. Der wesentliche Unterschied ist aber, daß die neuen Microsoft-Dokumente nicht zum Ziel haben, Originaldokumente unverfälscht wiederzugeben. Der eigentliche Kern der Lösung wird mit ClearType bezeichnet, der es dem Benutzer ermöglicht individuelle Grundeinstellungen wie Schriftart, -farbe und -größe zu definieren, die für alle zu lesenden eBooks gelten. Diese Technologie soll zukünftig auch in die Betriebssysteme integriert werden, um den individuellen Bedürfnissen der Nutzer beim Lesen von eMails, Textdateien u. ä. gerecht werden zu können. Der Microsoft Reader ist das erste Ergebnis der gemeinsam mit Xerox (http://www.xerox.com ) - DMS-EXPO Halle 4 Stand 1814 - entwickelten eXtensible Rights Markup Language (XrML, vgl. Newsletter 20000508Newsletter 20000508). In Folge dessen können käuflich zu erwerbende Bücher nur durch die Eingabe von Userkennung und Paßwort oder durch die automatisch übermittelte Computer-ID nach Bezahlung gelesen werden. Diese Vorgehensweise ist eigentlich ein interessanter Schachzug seitens Microsoft. Damit ein User nicht eine Vielzahl unterschiedlicher Kennwörter verwalten muß, je nach dem von welchem Provider ein eBook bezogen wird, geschieht die Verifizierung durch den eigenen Dienst Microsoft Passport, an dem die entsprechenden Händler teilnehmen können. Dieses ist eine gute Gelegenheit die Anbieter zur Verwendung von Microsoft-Plattformen zu verpflichten, um auf diese Weise die Verbreitung der eigenen Produkte voranzutreiben. So kann auch erwartet werden, daß Microsoft im Rahmen der .NET-Strategie in Zukunft die eigene Software durch diese Mechanismen verteilen und kontrollieren wird. (FvB)