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Deutsche Post bietet digitales Postfach an
Bonn – Die Deutsche Post AG (www.post-ag.de) erweitert ihr traditionelles Angebot um elektronische Kommunikationsdienste unter der Bezeichnung eDoc. Betreut wird der neue Service von der seit Anfang dieses Jahres agierenden Deutsche Post Com GmbH (www.dpcom.de), die eine 100pro-zentige Tochtergesellschaft ist. eDoc steht für die ganzheitliche Bearbeitung der Eingangspost eines Unternehmens. Die Post wird von der Deutschen Post Com eingescannt, die relevanten Daten mittels OCR/ICR ausgelesen, mit Referenzdatenbanken abgeglichen und in Problemfällen manuell nachbereitet. Das Ergebnis sind Datensätze hoher Qualität, die je nach Kundenwunsch in beliebige Datenformate wie z. B. ASCII, EDIFACT oder IDOC konvertiert und dem Kunden tagesaktuell zur Verfügung gestellt werden. Entweder werden die Unterlagen der Kunden auf CD-ROMs zur Integration in ein eigenes Archivsystem oder im Archivsystem der Deutschen Post Com abgelegt. Weiterhin können die Originalbelege entweder sofort der Vernichtung zugeführt, in Post-eigenen Papierarchiven aufbewahrt oder dem Kunden zur eigenen Ablage übergeben werden.  (FvB)
  
PROJECT CONSULT Kommentar:
Die Deutsche Post AG beschreitet den logisch nächsten Schritt, den auch schon die britische Royal Mail (www.royalmail.co.uk) oder die französische LA Poste (www.laposte.fr) mit ihren elektronischen Postservices beschritten haben. Die lange Zeit von den Regierungen regulierten Märkte der Brief- und Paketbeförderung werden dem Wettbewerb nach und nach freigegeben, was die traditionell staatlichen Postorganisationen in bisher unbekannte Wettbewerbssituationen stellt. Genau wie in Großbritannien ist für die deutsche Post lediglich das Monopol für normale Briefsendungen übriggeblieben, was auch nicht mehr ewig Bestand haben wird. Deshalb sind diese Unternehmen auch auf der Suche nach neuen Alleinstellungsmerkmalen. Was liegt also näher, als die Post in den vollautomatischen Briefverteilerzentren in eigene Bereiche umzuleiten und für den Kunden weiterzuverarbeiten. Für die Deutsche Post kommt noch der Online-Markplatz eVita (www.evita.de) hinzu, der in etwa mit dem Marktplatz Torget (www.torget.se) der schwedischen PostenAB (www.posten.se) vergleichbar ist. Eines wird an all diesen neuen Geschäftsfeldern deutlich. Durch die zunehmenden Outsourcing-Angebote wie die der Postgesellschaften oder auch ASP-Dienstleistungen verschwimmen traditionelle Bürokommunikations- und Unternehmensstrukturen. Das Internet bietet zur Zeit so viele Ressourcen, die immer noch vorwiegend für reine Präsentationszwecke genutzt werden. Werden dieses Ressourcen in Zukunft verstärkt dafür genutzt Dienstleistungen im Sinn von Datenverarbeitung anzubieten, dann stehen viele Unternehmen vor der Frage, warum sie sich weitere eigene IT-Komponenten zulegen sollten, wenn das doch auch andere mit viel Erfahrung und zu deutlich geringeren Kosten erledigen können. (FvB)
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