Schweizerischer Nationalfonds kombiniert digitales Wasserzeichen mit digitaler Signatur
Genf, Lausanne, Zürich. – Ein vom Schweizerischen Nationalfonds unterstütztes Forscherteam hat ein Verfahren entwickelt, daß das Urheberrecht gegen Raubkopien insbesondere im Internet absichern soll (www.snf.ch/Projektframeset_d.html). Hierzu wird ein digitales Wasserzeichen in das Bild eingebettet und mit einem kryptologischen Schlüssel versehen. Das Wasserzeichen und der Schlüssel bleiben auch nach mehrmaligem Kopieren und Verändern der Vorlage erhalten. Aufgrund der Kombination mit der kryptologischen Signatur wird die Beweisbarkeit der Urheberschaft vor Gericht sichergestellt. Aufgrund der Möglichkeit der mehrfachen Einbettung von Wasserzeichen, erfolgt eine weitere Absicherung durch ein zusätzliches Protokoll für ein digitales Zertifikat, das den Entstehungszeitpunkt des Wasserzeichens beinhaltet. Damit erhalten die Multimediaunternehmen eine wirksame Möglichkeit, Bilder, Filme und Dokumente über das Internet online zu vertreiben ohne auf den Urheberschutz verzichten zu müssen. Das Verfahren wurde mittlerweile von der Universität Cambridge, England evaluiert. Ihre Messungen belegen, daß die Wasserzeichen der Schweizer Forscher gegenüber Bildmanipulationen weltweit die beste Robustheit aufweisen. (MF) | |
| PROJECT CONSULT Kommentar:
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Aufgrund der digitalisierten Form von Informationen können diese gegenüber analogen Daten einfach, günstig und vor allem auch in guter Qualität kopiert und unerlaubt weiterverbreitet werden. Auf EU-Ebene befassen sich deshalb eine ganze Reihe von Projekten wie z.B. das Cited (Copyright in Transmitted Electronic Documents), ein Teil des Esprit-Programms, mit dem Urheberschutz in der digitalen Welt. Die Anforderungen an Produkte, die das Konzept des digitalen Wasserzeichens umsetzen, sind hoch, da sie weder leicht entdeckt noch verändert oder gelöscht werden dürfen. Hierzu gehört auch die Anforderung, daß sie verlustbehaftete Bildkompression als auch das Wiedereinscannen von Bildern und Dokumenten überstehen. Die meisten Verfahren verstecken ihre Informationen entweder durch das direkte Eintragen der Bits in das Bild, was nur eine sehr geringe Robustheit aufweist oder durch das vorherige Übertragen der Bilddaten vom Bild- in den Frequenzraum. Die bekannteste Transformationsvorschrift ist die diskrete Kosinustransformation, eine JPEG-Komprimierung. Das Problem bei diesem zwar robusten Verfahren ist allerdings, daß sichtbare Artefakte entstehen, die dann angegriffen werden können. Die Schweizer nutzen dagegen ein Verfahren, daß die Werte einzelner Bildpunkte in einer Weise modifiziert, die vom menschlichen Auge sofort und automatisch korrigiert werden, so daß sie unsichtbar bleiben. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Produkten, die das Einfügen digitaler Wasserzeichen ermöglichen. Die meisten befinden sich allerdings noch im Entwicklungs- und Teststadium. Verfügbare Produkte sind u.a.:
(MF)